Chicken Rendang

Heute habe ich mich in eine Küche eingeschlichen und habe dort das gekocht, was gestern am allerbesten geschmeckt hat: Chicken Rendang. Was aussieht wie ein Curry, ist eigentlich ein riesengroßer Haufen wilder Gewürze, die hier überall an irgendwelchen Bäumen und Sträuchern wachsen. Ich vermute mal, in jedem besseren Supermarkt, z.B Perfetto, sollte man als das auch herbekommen. Für die unfassbar leckere Soße werden folgende Zutaten benötigt:

Kokosnuss (alternativ Kokosmilch)                                 Galgant

Ingwer                                                                           Koriander

Zwiebel                                                                         Knoblauch

Zitronengras                                                                 Chillies

Limettenblätter                                                             Sternanis

Zimt                                                                              Kardamon

Salz                                                                               brauner Zucker

Wer in Koch-Dingen weniger belesen ist und jetzt schon keine Ahnung hat, was das alles ist – ich hab hier mal was vorbereitet:

Gewürze

Da hier alles superfrisch zubereitet wird, machen wir die Kokosmilch heute selbst. Wie geht das? Kokosnuss vom Baum holen, mit einer Machete solange darauf einschlagen, bis sie sich öffnet, Saft auffangen und trinken, danach erstmal wieder zur Ruhe kommen. Aus beiden Hälften sollen dann Kokosraspeln gemacht werden. Dazu benötigt man ein Kokosraspel-Ausschabungsgerät, das vermutlich keiner von euch besitzt, weswegen ich prinzipiell eine fertige Milch aus dem Supermarkt empfehle. Gewaltsam muss die Kokoshälfte dagegen gepresst werden, ähnlich wie bei einer Saftpresse wird dann das ganze Fruchfleisch zerfetzt und muss aufgefangen werden. Die eine Hälfte wird mit 250 Milliliter Wasser versetzt und manuell durchgeknetet. Immer und immer wieder, bis sich eine weiße Milch absondert. Die andere Hälfte des Kokoshaufens schmeißen wir in die Pfanne und rösten sie an, bis sie braun wird. Nicht schwarz. Danach werden die braunen Raspeln in einen Mörser gegeben und zerdrückt, bis ein kotähnlicher Haufen entsteht, den wir vorerst nicht beachten und zur Seite stellen.

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Das alles lassen wir vorerst so stehen und wenden uns den wilden Gewürzen zu, die alle kleingeschnitten werden und gemeinsam in einen Mixer kommen. Nur die Limettenblätter bleiben vorerst draussen, denn wenn man diese zerschneidet, ist das Essen bitter und somit versaut. Der Mixer wird dann zur Hälfte mit Wasser aufgefüllt, danach wird alles klein gemixt. Obwohl kein Curry drin ist, sollte das Ganze danach aussehen wie eine Currypaste und ziemlich wild riechen.

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Diese Paste schmeißen wir in einen Wok, den wir zuvor mit Öl beschichtet haben und rösten das Ganze bei niedriger Temperatur ein bisschen an. Anschließend geben wir klein geschnittene Kartoffelecken dazu, ebenso das Hühnchen. In unserem Fall war es ein zerhacktes Hühnchen, an dem noch klar und deutlich Beine und Arme erkennbar waren, außerdem waren überall Knorpel und Knochen. Ich vermute, ein abgepacktes Hähnchenbrustfilet tut es auch. Alternativ vielleicht Rind, Schwein, Scampi, Fisch, Tofu oder Kürbis für die Fleischhasser. Kartoffeln und Hühnchen werden dann mit der Masse mariniert und ein bisschen durchgebraten. Danach kommt die Kokosmilch wieder ins Spiel. Wir gießen alles in den Wok und lassen es erstmal 5 Minuten kochen. Anschließend schmeißen wir erneut eine handvoll Gewürze rein, diesmal die Limettenblätter, Sternanis, Zimt und Kardamon. Weiterkochen lassen. Zum Schluss greifen wir auf den kotähnlichen Haufen zurück, der mittlerweile eine Art Kokosöl abgesondert hat. In den Wok damit! Dann wird das Ganze mit braunem Zucker und Salz abgeschmeckt. Und wie lange dauert das alles? Until potatoe nice, ganz einfach. Wenn alles geklappt hat, sollte es zum Schluss in etwa so aussehen:

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Dazu gibt es Reis und in unserem Fall noch einen Bananenshake! Ein Dessert habe ich auch noch, und zwar Fried Banana. Das geht ganz einfach: Bananen besorgen, abschälen und in Fächerform aufschneiden. Obacht: Um den Fächer nicht zu zerstören, muss unten ein guter Zentimeter Platz gelassen werden, sonst ist die Banana broken und laut Meinung unserer lustigen Köchin nicht mehr genießbar!

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Die Bananen werden dann ebenfalls mariniert, und zwar mit einer Mischung aus Mehl, Kondensmilch und Salz. Danach wird ein Wok komplett mit Öl aufgegossen und heiß gemacht. Da kommt das Ganze dann rein. Wie lange dauert das? Until brown, auch hier wieder eine ganz einfache Zeitregelung. Serviert wird die Banane entweder mit Schokosoße, Honig oder Kokosraspeln. Wenn man sich wie ich nicht entscheiden kann, kann man auch alle 3 Soßen mixen – das war ganz besonders lecker, lag aber ziemlich schwer im Magen.

GUTEN APPETIT!

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