Mal übers Kacken reden

Jetzt, wo ich eure Aufmerksamkeit habe und 80% der Leser mit hochrotem Kopf auf den Boden stieren, während die anderen 20% in Gedanken die Hand zum „HighFive“ erheben, fange ich mit etwas Neuem an. Eine neue Ära startet in der Geschichte von catscosmos und ich nenne sie liebevoll „Blogprostitution“. Ob ich den Namen richtig gewählt habe, oder ob ihr die ganze Nummer überhaupt kapiert, entscheidet sich am Ende des Blogposts.

Doch zurück zum Kacken.

24 Länder auf fünf Kontinenten konnte ich bereits besuchen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es mich in 24 Ländern auf fünf Kontinenten ausgeräumt hat. Ihr wisst nicht, was ausräumen sein soll? Nun. Das ist der Moment, wenn das Unglück unaufhaltsam ist, wenn dicke Schweißperlen über die Stirn laufen, wenn einige Meter Sprint hinter einem liegen. Der Moment, wo man hoffentlich auf einem Porzellan-Klo sitzt und nicht mehr länger halten kann. Dünnschiss halt. So. Wenn man nicht auf einem Porzellan-Klo sitzt, sondern in Ländern wie Thailand & Co über einem bereits zugeschissenen, desaströsen Stehklo hängt, ist es richtig grausam. Ich habe schon Toiletten auf dieser Welt gesehen, bei deren Anblick 80% der Leser ohnmächtig werden würden. Die anderen 20% wissen, wovon ich rede.

Den schlimmsten Durchfall hatte ich definitiv in Ägypten. Diese zwei Wochen Urlaub haben mich fünf Kilo gekostet, mit einem eingefallenen, aschfahlen Gesicht ging es zurück nach Deutschland. Mehrere Arzttermine und Aufpäppel-Nahrung folgten. Die Ägypter, die habens nicht so mit sauberem Wasser.

Das interessanteste Klo habe ich erst kürzlich in Vietnam kennengelernt. Es ist ja normal, dass auf den Herrentoiletten mehrere Pissoirs nebeneinander hängen und Männer dort dicht an dicht pinkeln. In Vietnam gibt es das nun auch für Frauen. Leider. Sieht dann so aus, dass 20 Stehklos ohne Trennwand sowohl nebeneinander als auch gegenüber auf dichten Raum stehen. Hier gehen 20 Frauen in die Hocke und pinkeln in diese Löcher, während sich alle gegenseitig anschauen können. Ich habe fremde Schamlippen gesehen und außerdem hatte meine Pinkelnachbarin ihren Strahl nicht im Griff, weshalb es auf meinen Schuh gespreitert hat. Ich weiß nicht, ob das Wort Spreitern außerhalb von Franken überhaupt existiert. Auf jeden Fall hatte ich fremden Urin auf meinem Flip Flop und somit auch auf meinem nackten Fuß. Die ganze Nummer hat mich zutiefst verstört und traumatisiert.

Zurück zum Kacken.

Mit richtiger Munition sind Dramen wie die oben genannten häufig vermeidbar. Deshalb beinhaltet meine Reiseapotheke grundsätzlich zwei bis drei Packungen Imodium Akut, wie ihr euch sicherlich denken könnt. Am Besten ist Imodium Lingual, die zergehen nämlich auf der Zunge und wirken super flott! Sehr viel mehr brauche ich nicht, um durch alle Herren Länder zu reisen. Thomapirin für leichten Saufkopfweh, Ibuprofen für starken Saufkopfweh, Formigran, wenn die ersten beiden versagt haben. Seit 10 Jahren zerre ich im übrigen eine Packung Malariatabletten durch die Gegend, die ich noch nie gebraucht habe und hoffentlich auch niemals brauchen werde.

Jetzt, wo wir mit dem Kacken fertig sind, reisen wir noch mal kurz das Thema Prostitution an. Sicherlich ärgern sich gleich einige Leute grün und schwarz: Ja, ich bekomme Geld dafür, dass ich mir eine Geschichte übers Kacken ausdenke. Obwohl, mal sehen ob ich wirklich Geld dafür bekomme. Ausgemacht war es so und bei der Umsetzung hatte ich freie Hand. Und wenn man freie Hand hat, dann kann man ruhig mal übers Kacken reden.

Dieser Blogpost entstand in Kooperation mit ———————.

NACHTRAG: Dieser Blogpost entstand in Kooperation mit Niemanden und man kann ganz offensichtlich nicht mal eben übers Kacken reden. Der Post wurde bereits vor zwei Wochen veröffentlicht, allerdings noch nicht auf den Social Media Kanälen verbreitet, weshalb ihr ihn nicht gesehen habt. Während sich der zuständige Online-Marketer ins Fäustchen gelacht hat, wäre der verantwortliche Projektmanager beinahe einer Schnappatmung erlegen. Ich wurde dazu angewiesen, mich von meinem umgangssprachlichen Ton zu verabschieden und den Artikel konservativer zu schreiben. Somit habe ich auf die Kooperation und die Kohle verzichtet und den Link & Namen entfernt.

Warum?

Wer sich auf meinem Blog umschaut, wird merken, dass keiner der 76 Artikel „konservativ“ ist. So etwas wird es hier auch niemals geben. Ich finde, da hat der Online-Marketer, der mich angeheuert hat, sehr schlecht recherchiert. Würde ich einen konservativen Artikel veröffentlichen, wäre es tatsächlich Blogprostitution. Und das ist mir das Geld nicht wert. Warum ich den Artikel trotzdem veröffentlicht habe? Weil ich Bock hatte, übers Kacken zu reden. Und wenn ich mir die Leserzahlen so anschaue, habt ihr scheinbar auch Bock, darüber zu lesen.

Tschüss!

 

17 Comments

  • Dennis sagt:

    Jaaaa das Kacken auf reisen! Immodium ist ein Begleiter geworden auf jeder Reise!

  • Jini sagt:

    Ein herrlicher Beitrag. Bin gerade erst durch mit dem Dünnschiss…und froh, dass ich mich auf einen schnieken Porzellan Klo ausleben durfte.

    In Ägypten hat es mich zum Glück nicht erwischt. Wahrscheinlich, weil ich die teilweise abartigen Toiletten noch vor dem ersten Nahrungsverzehr gesehen habe und mein Körper wusste was auf ihn zukommen würde.

    Und Vietnam….da habe ich auch schon schlimme Toiletten gesehen, aber das was dir passiert ist, das musste ich zum Glück noch nicht erleiden. Uääähhhh…..

    Na dann…auf Montezuma und Immodium 😛

  • Leni sagt:

    Ich hab immer noch Vomex dabei, falls es mal oben statt unten rauskommt 😉

  • Nele sagt:

    … Und ich hab noch gedacht „wow, die trauen sich was, die von dieser Internetz-Apo“ kchhhhihihihihihihi ?

    Tja.

    Ich fand den Beitrag geil.

    • Cat Cat sagt:

      Das freut mich sehr 🙂 Und ich finde es immer noch schade, dass der Artikel abgelehnt wurde. So langsam habe ich aber den Eindruck, dass er viral um sich schlägt. Mal sehen, was noch passiert.

  • Claudia sagt:

    hach…you made my day! 😀
    Ich, eine stille Leserin Deines Blogs, bin sehr froh, dass Du ihn so geschrieben und gelassen hast wie er ist! 😀
    Bisher hatte ich auch immer Imodium Akut dabei, aber bei der nächsten Reise werde ich mal das Lingual mitnehmen und notfalls testen. Danke für den Tipp! 😉

  • Nadja sagt:

    Hallo Cat,

    sehr guter Artikel, wird viel zu selten ausgesprochen 😀 Ich schwöre unterwegs auf Perenterol, das stopft innerhalb von wenigen Minuten zu und man entflieht grausamen Toiletten 🙂

    Alles Liebe weiterhin
    Nadja

  • Martin sagt:

    Bist echt ne coole Socke, Cat. Und Du hast Rückgrat. Und das findet man heutzutage selten.

    Schön dass es Dich gibt. Ich wünsch Dir viel Erfolg beim Franken TV und auch sonst ein Wunder volles Leben 🙂

  • Martin sagt:

    Bist echt ne coole Socke, Cat. Dich muss man einfach mögen. Und Du hast Rückgrat, und das ist heutzutage selten.

    Ich wünsch Dir viel Erfolg und Freude beim Franken TV unbd auch sonst ein Wunder volles Leben.

    P.S.: Interessant dass Du übers Spreitern geschrieben hast, und darüber dass das ein Fränkisches Wort ist. Mein Familienname ist Spreiter, und mein Vater stammt aus Franken.

    Vielleicht magst Du mir ja mal die genauere Bedeutung dieses Wortes erklären. Und ich erfahre somit einiges über die Bedeutung meines Familiennamens. 😉

  • Ursula sagt:

    interessant und spannend geschrieben 🙂

  • Ronny sagt:

    Hey Cat,
    führst du diesen Blog noch fort?
    Oder schreibst du noch irgendwo anders?
    Vermisse deine Texte!
    Gruß
    Ronny

  • Ingo sagt:

    Nimm beim nächsten Mal ne richtige Pille dann ist die egal wer da neben dir sitzt ?

  • Herrlich, ich habe selten so gut gelacht! 🙂 Der Beitrag hat es in sich, vor allem die Art, wie locker-flockig du das rüber bringst. Die Auftraggeber hätten den Artikel ruhig durchwinken können, könnte mir vorstellen, dass er sich mit am besten liest… Jetzt weiß ich wenigstens, wie man vom Kacken auf Blogprostitution kommt 😉 Auf jeden Fall, herrlich. Ich gluckse noch immer…

    Lg Kasia

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