Vielleicht hast du gerade all die Geschichten gelesen, die in und um Bali bis jetzt passiert sind und denkst dir – hey, das mach ich auch. Ein bisschen Vorbereitung ist da nicht schlecht. Ich hatte auch keine Lust, alles komplett durchzuplanen und großartig zu organisieren. Blöd ist es aber dann doch, wenn du kurz vorher oder schlechtestenfalls während der Reise schweißgebadet aufwachst und merkst, dass du irgendwas vergessen hat. Folgende 10 Dinge sind schon empfehlenswert.
1. Flug buchen
Gut, das sollte klar sein, außer die große Reise geht in den bayerischen Wald. Ich habe bestimmt 2 Wochen lang jeden Tag Flüge beobachtet weil ich unbedingt den Perfekten wollte. Über Skyscanner flattern eigentlich täglich nette Angebote rein, ich habe letztendlich trotzdem das Falsche genommen. Nun bin ich mit Malaysia Airlines geflogen, gebucht über Travelgenio, eine spanische Reisefirma, über die sich das halbe Internet das Maul zerreißt. Naja. Shit happens. Angekommen bin ich trotzdem.
2. Hütte buchen
Ich bin kein Freund von großartigen Buchungen im Vorfeld. Aber trotzdem ist es schön, wenn man nach einem 24 Stunden Flug und 3 Mal umsteigen (ja, ich weiß, mein Flug war beschissen), eine Anlaufstelle hat. Tripadvisor ist da ganz nett. Die Hütte auf dem Bild habe ich mir 2012 in Kambodscha ausgesucht. Die war allerliebst. Eine architektonische Höchstleistung war es sicher nicht, ich bin direkt nach rechts umgekippt als ich sie betreten habe. Aber für eine Low-Budget-Reise auf jeden Fall angemessen.
3. Mit einem souveränen Auftritt beim Arbeitsamt aufschlagen
Wenn du schon rechtzeitig Bescheid weißt, dass du demnächst abhaust, solltest du dich trotzdem unbedingt vorsichtshalber rechtzeitig arbeitssuchend melden. Man weiß ja nie, vielleicht grätscht ja doch noch einer dazwischen und die Reise findet doch nicht statt. Du bekommst dann zwar sehr nervige Post und Aufforderungen, irgendwelche Online-Profile zu erstellen – aber das geht schon mal. Arbeitslos solltest du dich für den Reisezeitraum nicht melden – dein Umfeld würde dich als elendigen Sozialschmarotzer beschimpfen und die Dame vom Amt wird dich mit einem Stock durchs ganze Land jagen. Ich habe das nun so gelöst, dass ich mich für 3 Wochen arbeitslos gemeldet habe – so gibt es ein bisschen Geld für den letzten Monat vor der Reise, danach kann man sich , falls nötig, wieder arbeitslos melden und hat noch elf Monate Zeit , um sich einen Job zu suchen.
4. Ordentliche Krankenversicherung suchen
Also versichern solltest du dich auf jeden Fall, und zwar von einem anständigen Anbieter, mit dem man für alle Notfälle bestens bedient ist. Es ist ein bisschen anstrengend und abschreckend, vor allem, wenn in den Maßnahmen Dinge wie „Leichenrücktransport“ stehen. Hilft aber nix. Trotzdem abschließen! Gesetzlich war ich in der Zeit davor bei der AOK versichert – hier falle ich nach meinem letzten Arbeitstag einfach aus der Versicherung raus und kann mich dort wieder anmelden, wenn ich zurückkomme. Im besten Fall hat man dann schon einen neuen Job oder aber man ist arbeitslos gemeldet – so oder so werden dann die Kosten übernommen. Für die Reise habe ich nun die Versicherung der Hanse Merkur gewählt.
5. Ein zweites Konto eröffnen
Viele halten das für überflüssig – ich nicht. Mit 2 Kreditkarten bist du immer auf der sicheren Seite. Wird eine geklaut oder vom Automaten gefressen, musst du deswegen nicht auf der Straße schlafen und ein wild gewordenes Gnu jagen. Du kannst einfach die zweite Karte nehmen und weiterhin munter dein Geld abheben. Ich habe mich für die DKB entschieden, da kann ich nämlich gebührenfrei weltweit abheben. Im gleichen Zug habe ich noch meinen Dispo nach unten korrigiert – und zwar für beide Konten. Wenn doch mal eine Karte geklaut wird, kann niemand gleich das ganze Konto leer räumen!
6. Verträge kündigen oder stunden
Gekündigt habe ich lediglich mein altes Bankkonto, für das ich ohnehin keine Kreditkarte besitze. Handyvertrag lasse ich erstmal weiterlaufen, man kann sich fast überall ins W-Lan einloggen und wenigstens über Whats-App ein bisschen mit den Zurückgebliebenen kommunizieren. Gestundet habe ich meine Haftpflichtversicherung, denn das ist bereits in der Hanse Merkur Auslandskrankenversicherung mit einbegriffen. Und das Fitnessstudio hab ich gestundet. Hätte ich schon vor 2 Jahren machen können. Einen Tag nachdem ich den Vertrag abgeschlossen habe. Aber das ist ein anderes Thema.
7. Impfbuch checken lassen
Also ein Besuch beim Hausarzt muss unbedingt drin sein. Am besten ist es, du informierst dich vorab ordentlich darüber, welche Impfungen sinnvoll sind und welche nicht. Was immer rockt, ist ein Schutz gegen Hepatitis A und B. Dafür solltest du aber einen ordentlichen Batzen Geld zur Seite legen (ca 300 Euro) und eigentlich schon mindestens 6 Monate vor der Reise damit anfangen. Wichtig: Du bekommst die erste Impfung, 4 Wochen später die Zweite. Dann hast du bereits einen 80% Schutz. 6 Monate später musst du nochmal hin, um das Ganze mit dem letzten Schuss abzuschließen. Falls du diesen Termin versäumst, lässt dein 80 % Schutz massiv viel an Wirkung nach und du musst bei der nächsten Reise wieder von vorne anfangen mit dem ganzen Spaß. Alles in allem haben mich meine Hepatitis Impfungen über die letzten 5 Jahre ca. 600 Euro gekostet. Ihr könnt euch sicherlich denken, wie das passiert ist. Es gibt noch viele weitere Spaß-Impfungen, deren Kosten nicht von der Kasse übernommen werden. Dazu zählen beispielsweise Typhus, Gelbfieber und japanische Enzyphalitis. Typhus sehe ich gerade noch ein, der Rest ist für meine Reise aber eher unbedeutend.
8. Frauenarzt aufsuchen (falls du ein Weibchen bist)
Wenn man seit 10 Jahren seinen Zyklus durch hormonelle Präparate wie der Pille oder dem NuvaRing steuert, sollte man sich überlegen, wie man die ganze Sache während der Reise regelt. Rechtzeitig. Ich war mal wieder zu spät dran. Ich reise alleine, deswegen geht es mir hierbei nicht um das Thema Verhütung. Das sollte man ohnehin anders regeln. Die Idee meines Arztes, einfach alles abzusetzen, fand ich trotzdem nicht gut. Zum Schluss sitze ich in Asien und kämpfe gegen einen Oberlippenbart, weil der Körper nun eigentlich doch gerne eine Portion Hormone hätte. Man weiß ja nie was kommt. Problem ist, dass der Ring kühl gelagert werden muss – in Asien ganz schlecht umsetzbar. Ich konnte meinen Arzt überreden, 6 Stück zu verschreiben – wie gesagt, die Wirkung lässt stark nach bei der Hitze, aber für die Aufrechterhaltung des Zyklus sollte es noch genügen. Laut Meinung meines Apothekers. Mal sehen, was passiert.
9. Wohnung unter die Leute bringen
Wenn du einen Geldscheißer hast, kannst du deine Wohnung während der Reise behalten und deine Miete einfach weiterzahlen. Ich vermute mal, du hast Keinen. Für mich hat sich eine wahrlich zauberhafte Lösung ergeben: Eine meiner besten Freundinnen ist eingezogen und passt auf die Wohnung auf, solange ich weg bin. Wir haben uns darauf geeinigt, dass sie die Kaltmiete zahlt und ich die Nebenkosten. Somit muss ich nichts leer räumen, nichts einlagern und mich auch sonst um gar nichts kümmern. Ein Selbstläufer. Und ich kann jederzeit zurückkommen und mich einfach in mein schönes, gemütliches Zimmer legen. Toll!
10. Wohnung grundreinigen
Vielleicht hast auch du irgendwann mal eine so glückliche Lösung, wie du das mit der Wohnung während der Reise löst. ABER: Eine Grundreinigung der Wohnung ist unabdingbar. Stell dir vor, es passiert was. Du verliebst dich und kommst nie wieder heim. Deiner Mitbewohnerin fällt ein, dass Sie auch bald eine fette Reise machen will und deswegen sofort Geld sparen muss. Sie möchte deswegen dein Zimmer zwischenvermieten. Oder es passiert irgendetwas Schlimmes und der letzte Rest, der von dir übrig bleibt, ist Asche, die dann ins südchinesische Meer gestreut wird (ich werde mich drum bemühen, dass dieser Fall nicht eintritt!) Aber man weiß ja nie. So. Und wie geht es dann weiter? Deine Eltern oder Freunde werden kommen, um dein Zimmer auszuräumen. Und du möchtest ja in guter Erinnerung bleiben. Ich habe mein Zimmer kurz vor Abflug komplett ausgemistet, viel weggeschmissen, viel in den Keller geräumt , viel sortiert, viel Staub gewischt und viele Sachen entfernt, die eigentlich kein Anderer sehen sollte. Hätte meine Mutter noch vor 3 Wochen mein Zimmer ausräumen müssen, ich hätte mich in Grund und Boden geschämt! Jetzt ist es super fresh und super clean – also alles easy.
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