„Dieses Ding werden wir rocken, mach bloß keinen Ärger!“ Es waren die Worte an meinen 20 Jahre alten Polo, als ich Samstagmorgen vor meiner Wohnung in Nürnberg eingestiegen bin. Mit vereinten Kräften ging es in einem lustigen 10-Stunden-Ausflug gen Süden, einmal quer durch Österreich, kreuz und quer durchs slowenische Gebirge , aus Versehen fast nach Ungarn und dann final nach Kroatien.
Das ging ja wieder flott alles. Nach sechs Wochen Strand-Abstinenz hatte ich mir letzten Montag überlegt, mal in Berlin nachzufragen, was gerade so abgeht. Am Dienstag konnte ich mich zwischen Türkei, Kroatien oder Rügen entscheiden. Am Mittwoch und Donnerstag habe ich meine Tour vorbereitet, am Freitag hab ich mich darüber echauffiert, dass man in Kroatien mit Kuna zahlt und seit Samstag bin ich hier. Crazy.
Zugegebenermaßen war ich die letzten Tage recht nachdenklich gestimmt. Ich war schon in so vielen außereuropäischen Ländern unterwegs, doch vieles, was quasi vor der Tür liegt, hatte ich bis dato ausgelassen. Vieles ist mir neu. Die Unterhosenkultur meines Hotelbesitzers. Reden wir nicht weiter drüber. Die völlig kranken Mautgebühren auf dem Weg hier her. Die Außentemperatur. Die Umstellung von asiatischen Stränden auf das hier. Wenn das Wetter mitspielt ist es eigentlich ganz schön, doch das grätscht mir gerade dazwischen. Die erste Blasenentzündung des Jahres ist im Anflug, ich ärgere mich, dass ich keine Wollsocken mitgenommen hab. Gestern hab ich mir meine Decke aus dem Auto geholt, die leider nass war, da es scheinbar in mein Auto regnet. Whoop Whoop!
Was ist das für 1 Wetter?
Angetan hat es mir Kroatien aber dennoch bereits, denn irgendwie ist es hier schon schön. Außerdem gibt es hier geile Muscheln und überragende Cevapici. Die ein oder anderen tollen Bilder konnte ich bereits machen.
Das mit dem Wetter ginge eigentlich klar, wenn sich bei ständigem Wolken- und Sonnenwechsel doch bitte meine Cam automatisch umstellen würde. Tut sie aber nicht, und wenn es dann auch mit dem Englisch – die neueste Challenge – nicht auf Anhieb hinhaut wie es soll, dann krieg ich echt Puls. Spaß zwischendrin schafft Abhilfe.
Es gibt einen groben Plan und der geht so: Eingereist bin ich über die Ostküste Istriens und habe hier einiges zu tun. Wenn ich das finalisiert habe, geht es gen Süden nach Pula. Von dort aus die Westküste nach oben und dann die gleiche Strecke wieder zurück nach Deutschland. Die gelben, orangen und roten Bobbel sind meine, 19 in der Gesamtzahl, in zwei Wochen bin ich wieder Daheim.
All fingers crossed that the Polo will stay alive. Falls er es nicht schafft, werde ich die Nummernschilder abschrauben und rennen. Mal sehen. Nun gleich vorab die schlechte Nachricht, was den Polo betrifft: Seit heute gibt es ein Klackern. Bildlich stelle ich mir gerade vor, wie es meinem Papa die Nackenhaare aufstellt, während er diese Zeilen ließt. Mein Papa ist der God of Hellfire bezüglich meines Polos. Der weiß alles, der kann alles. Eigentlich mein Auto-Manager.
Ich kann das Geräusch nicht genau beschreiben, aber es hört sich ein bisschen so an, als würde jemand in meinem Motorraum sitzen und von innen rütteln. Weiß ich jetzt auch nicht was das ist. Insgeheim wünsche ich mir, dass tatsächlich jemand da drin sitzt, was aber zugegebenermaßen auch schon wieder ziemlich heavy wäre. Aber wenigstens wäre dann das Auto nicht kaputt. Ich werde das nun überprüfen. Bis bald!
Hey cat! Dein polo und mein alter Golf könnten gute Freunde werden….
Bin vor kurzen auf deinen Blog gestoßen und finde die Mischung aus Reise, Fotografie und Anekdoten genau richtig. Ausserdem total lustig!!!
Daumen hoch – mach weiter so!
Hi Christian,
danke dir, freut mich wenn dich mein Blog amüsiert – und die alten VWs sind halt eben doch die Besten! 🙂
Ich finde deinen Block total genial! Muss ziemlich oft schmunzeln! 🙂
Ich hab den gleichen Polo (sogar die gleiche Farbe, bloß hab ich kein Schiebedach). Mein Bruno (mein schöner roter Polo) macht auch schon lange komische Geräusche, unteranderem klackert er… laut Werkstatt ist aber alles in Ordnung.. daher wünsche ich dir das gleiche Ergebnis 🙂